Doch eine Entscheidung über seine Zukunft ist noch nicht gefallen. Nach dem Entzug der Lizenz für die Zweite Fußball-Bundesliga hat der Klub tage- und nächtelang hinter den Kulissen gearbeitet und Geld besorgt. Am späten Dienstagnachmittag war es dann soweit. Präsident Udo Kirmse ist überzeugt: Die nun vorhandenen Unterlagen reichen für die Lizenz der Dritten Liga.
Die Details: Der mit rund zehn Millionen Euro verschuldete Verein einigte sich mit den Gläubigern auf einen Schuldenschnitt. Alle – auch der frühere MSV-Präsident Walter Hellmich – verzichten auf rund 80 Prozent ihrer Forderungen. Dazu steigt das Reiseunternehmen Schauinsland stärker als Sponsor ein und stellt einen Betrag in Millionenhöhe zur Verfügung.
Über die Miete der Arena, die zuletzt bei 4,5 Millionen Euro lag, ist eine kurzfristige Einigung erfolgt, die den Lizenz-Bedingungen für den DFB entsprechen soll. In den kommenden zwölf Wochen will der MSV daraus eine langfristige Lösung erarbeiten.
Bis zum 5. Juli muss der DFB die Unterlagen der Duisburger prüfen und genehmigen. Beim MSV planen sie ab sofort für die Dritte Liga. Manager Ivica Grlic wird weiter für die Zebras arbeiten. Eine seiner ersten Aufgaben: Trainer Kosta Runjaic vom Bleiben zu überzeugen. Runjaic spricht von einer „Achterbahnfahrt der Gefühle“. Entschieden hat er über seine Zukunft noch nicht. In ein oder zwei Tagen soll es soweit sein.
Thema Spieler: Ranisav Jovanovic, Branimir Bajic und Kevin Wolze können sich einen Verbleib beim MSV vorstellen – aber wohl nur, wenn Runjaic bleibt. Der nächste Abgang aber wurde auch am Dienstag verkündet: Maurice Exslager wechselt zum 1. FC Köln. Der 22-jährige Offensivspieler erhielt bei den Domstädtern einen Vertrag bis 2016.